Stuttgart 09.09.2022
In keinem anderen Bundesland ist das bürgerschaftliche Engagement so hoch wie in Baden-Württemberg. Die Quote liegt laut Freiwilligensurvey (2019) bei 46,1 Prozent. Zum Auftakt der bundesweiten Woche des bürgerschaftlichen Engagements unter dem Motto „Engagement macht stark!“ (9.-18.9.2022) fordert der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg die Anerkennungskultur und Rahmenbedingungen für freiwillig Engagierte im Land zu verbessern. Dazu gehörten Vergünstigungen im öffentlichen Nahverkehr, aber auch in Kultur- und Freizeiteinrichtungen.
„Bürgerschaftliches Engagement kann nicht hoch genug geschätzt und auch wertgeschätzt werden, politisch und gesellschaftlich. Freiwillige werden mehr denn je gebraucht, sei es in der Nachbarschaftshilfe, bei der Hausaufgabenbetreuung, im Vereinswesen oder in Krisenzeiten, wenn es um die die Unterstützung von Geflüchteten aus der Ukraine geht“, sagt Ursel Wolfgramm, Vorstandsvorsitzende des PARITÄTISCHEN Baden-Württemberg. Der Anteil freiwillig engagierter Menschen sei in den letzten zwanzig Jahren in Deutschland gestiegen mit Baden-Württemberg als Spitzenreiter im Bundesvergleich. Allerdings sei zu erwarten, dass dieser Trend nicht anhält. In der Vereinslandschaft zeichne sich bereits jetzt ein Strukturwandel ab, indem die Anzahl der Neugründungen zurückgehe. „Die Motivation für Engagement ist im Wandel, vom lang- zum kurzfristigen bis hin zum projekthaften. Auch die Engagementfelder verändern sich. Bei jungen Menschen findet viel digital statt“, so Wolfgramm weiter. Möglichkeiten und Rahmenbedingungen müssten sich danach ausrichten und bürgerschaftliches Engagement besser honoriert werden. Dazu gehörten Vergünstigungen für Freiwillige im öffentlichen Nahverkehr, aber auch für Besuche im Kino, Schwimmbad, Museum, Zoo oder besondere Kulturevents. „Engagierte leisten einen unverzichtbaren freiwilligen und eigenverantwortlichen Beitrag für eine lebenswerte, inklusive und solidarische Gesellschaft. In diesem Zusammenhang kann Engagement auch einen wichtigen Beitrag gegen undemokratische Angriffe leisten. Das kann nicht genug gewürdigt werden“, so die Vorstandsvorsitzende.
