Der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg feiert in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen. Dazu finden unter dem Motto „Der Paritätische für das Leben – weil Alle zählen!“ in den kommenden Monaten landesweit zahlreiche Veranstaltungen und Aktionen gemeinsam mit Mitgliedsorganisationen statt.

Soziale Einrichtungen und Dienste stehen heute vor großen Herausforderungen wie Demografie, sozial-ökologische Wende, akuter Personalmangel und unsichere Finanzierung. Deshalb ist es mehr denn je wichtig, dass wir als Gesellschaft zusammenzustehen, niemanden zurückzulassen und den Zusammenhalt in unserem Land trotz aller Veränderungen stärken. Die Transformation durch die Klimakrise und hin zu einer digitaleren Welt muss solidarisch, sozial, fair und zusammen mit allen Menschen geschehen. Die Basis für unser Zusammenleben sind und bleiben die Inhalte unseres Grundgesetzes. Seit seiner Gründung setze sich der Verband von der Familienplanung bis zur Trauerarbeit, von der Kinder- und Jugend- bis zur Altenhilfe, gerade auch für Menschen in Notlagen ein.
75 Jahre Paritätischer in Baden-Württemberg
Der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg mit seiner ausgeprägten Beteiligungskultur und -struktur wurde 1948 gegründet und ist mit 50.000 Ehrenamtlichen und 80.000 hauptamtlichen Mitarbeitenden in über 900 Mitgliedsorganisationen und eigenen Tochterunternehmen einer der größten Wohlfahrtsverbände im Land und zusammen bilden alle Mitgliedsorganisationen einen der größten Arbeitgeber in Baden-Württemberg.
Bei der Gründung ging es um Themen wie Gesundheits-, Erziehungs- und Wirtschaftsfürsorge. In den 60er Jahren schließen sich die ersten Initiativen, die auf freiwilliges bürgerschaftliches Engagement zurückgehen wie Elternvereine der Lebenshilfe, Einrichtungen der Vorschulpädagogik, Eltern-Kind-Initiativen, Jugendfarmvereine, Initiativen der extramuralen psychiatrischen Nachsorge und der Suchtkrankenhilfe dem Paritätischen an. In den siebziger Jahren kommen immer mehr Selbsthilfeorganisationen und –initiativen dazu. In den achtziger Jahren treten verstärkt Frauenhäuser, Frauen- und Mädchenprojekte, Arbeitsloseninitiativen und Beschäftigungsunternehmen für langzeitarbeitslose Jugendliche und Erwachsene bei. Diese Entwicklung, dass über Jahrzehnte hinweg vor allem neue Initiativen, die mit innovativen Konzepten auf gesellschaftliche Veränderungen und Problemlagen reagieren, dem Verband beitreten, hält unvermittelt an. Heute agiert der drittgrößte Wohlfahrtsverband innovativ und wirkungsvoll in einer flächendeckenden Regionalstruktur in insgesamt sieben Bereichen der sozialen Arbeit: Ältere Menschen und Pflege, Jugend und Bildung, Menschen mit Behinderung, Bürgerschaftliches Engagement, Selbsthilfe und Gesundheit, Familie, Kinder, Migration und Diversity, Arbeit und Qualifizierung sowie Krisenintervention und Existenzsicherung (Schuldnerberatung, Straffälligenhilfe, Suchthilfe, Frauen).

Ich denke, dass aufgrund der geschilderten Problemlagen, aber auch aufgrund der veränderten gesellschaftlichen Bedingungen, die zu anderen Unterstützungsbedarfen für Menschen führen, sich die Angebotslandschaft der sozialen Dienstleister grundlegend verändern muss. Hierbei braucht es Vernetzungen und gemeinsame Angebote, welche einrichtungs- und verbandsübergreifend aufgestellt sein könnten.

Am 20. September starten wir in Stuttgart in unser 75-jähriges Jubiläum. Mit einer Jubiläumsveranstaltung im Weißen Saal im Neuen Schloss für geladene Gäste. Hier wurden auch die Preisträger von #PariEngage in 3 Kategorien ausgezeichnet.
Bei einem Bürger*innenfest auf dem Schlossplatz, stellten wir uns gemeinsam mit Mitgliedsorganisationen den Bürger*innen und Bürgern vor.
Gemeinsam zeigen wir, dass der Paritätische für das Leben da ist. Auch und insbesondere, wenn es mal schwierig wird.